Von Eduard Völker

Lieber Herr Mucha,

habe eben mein jüngstes Erlebnis auf Facebook kundgetan 😊:

Meine Szene des Tages:

Gasse mit Gegenverkehr. Auf der Gegenfahrbahnseite steht ein Lieferwagen, es wird eingeladen. Dahinter kommt eine junge Dame auf einem Radl mit zweispurigem Vorbau inkl. Kinderfracht heran und schickt sich in Manier einer Auserwählten an, daran vorbeizufahren. In Kenntnis der StVO und auf den Vertrauensgrundsatz vertrauend, fahre ich weiter, wir treffen einander neben dem Heck des Lieferwagens.

Die auf ihrem Gefährt thronende Dame schaut mich grinsend an, ich deute ihr, sie möge zurücksetzen und den Weg freigeben. Sie schüttelt in Überlegenheit ihr Haupt und deutet mir Selbiges. Einstweilen steht auch schon ein anderes Auto hinter mir. Die gegenseitigen Aufforderungen wiederholen sich, das Auto hinter mir hupt.

Das Fräulein hüpft nun von ihrem Thron und kommt an meine Fahrertüre, worauf ich das Fenster runterlasse und sie frage: “Kennen Sie die Straßenverkehrsordnung? Sagt Ihnen die etwas?” Ein verdutztes Gesicht blickt mich an. Ich führe weiter aus: “Da steht nämlich drin, dass Sie Nachrang haben, wenn sich auf Ihrer Fahrbahnseite ein Hindernis befindet!”

Sie murmelt “Arschloch” und zieht von dannen, mir die Gelegenheit raubend, mich höflich ebenfalls vorzustellen. Nachdem Sie die vom Gesetzgeber vorgesehenen Konsequenzen tätigte, fahren ich und mein Hintermann weiter, nachdem ich die Dame noch darüber informiert habe, dass die Straßenverkehrsordnung auch für Radfahrer gilt.

Und ich freue mich nun darüber, als Erwachsenbildner wieder jemandem zu mehr Wissen verholfen zu haben. 😍

Liebe Grüße,

Eduard Völker

Nach oben scrollen